«Woher kommen die Ortsnamen in unserer Gemeinde?» - neue Unterrichtsidee auf schoolmaps.ch
Was bedeutet der Name eines Ortes? Woher kommt er, und wie wurde er früher bezeichnet? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler einer 6. Klasse im Kanton Jura. Ihr Projekt zur Toponymie – der Herkunft geografischer Namen – wurde in einem Video dokumentiert und auf schoolmaps.ch veröffentlicht.
Toponyme als Spiegel lokaler Geschichte
Toponyme sind ein Spiegel der Wahrnehmung der Welt der Heimischen. Lokale Ortsnamen können bizarr, ambivalent, oder mehrsprachig sein und oft ist unklar, wie sie entstanden sind. Das didaktische Projekt von schoolmaps.ch zeigt, wie sich Kinder diesen Fragen nähern und dabei selbst zu jungen Forschenden werden. Der gesamte Projektverlauf steht als Unterrichtsidee für Lehrpersonen zur Verfügung.
Interdisziplinär lernen
Das Projekt verbindet Geografie, Geschichte und Sprachwissenschaft und gleichzeitig verbindet die reale und die digitale Welt miteinander. Die Aufgabe, vor der die Schüler stehen, ist ein hervorragendes Beispiel für die Anwendung des erworbenen Wissens im Alltag und die Einführung der Kinder in die Nutzung moderner digitaler Werkzeuge für wissenschaftliche Zwecke.
Zwischen Geschichte und digitaler Welt
Die Schülerinnen und Schüler analysieren Karten ihrer unmittelbaren Umgebung auf dem Geoportal des Bundes, wählen interessante geografische Namen aus und recherchieren anschliessend die Vergangenheit des ausgewählten Ortes.
Sie nutzen historische Karten auf map.geo.admin.ch, darunter die Funktion «Zeitreise». Damit können sie nachvollziehen, wann ein Ort erstmals kartografisch erschien oder wie er früher hiess.
Im Austausch mit älteren Einwohnerinnen und Einwohnern versuchen die jungen Forscher herauszufinden, was ein Ortsname ursprünglich bedeutete und sie entdecken inspirierende Geschichten über ihre lokale Umgebung.
Neue Form der Unterrichtshilfe
Der Film, der Teil der Unterrichtsidee Enquête sur la toponymie ist, ist eine neue Form der Unterrichtshilfe für die Zyklen 2 und 3. Neben der üblichen Aufgabenbeschreibung für die Schülerinnen und Schüler können Lehrpersonen auf die persönlichen Erfahrungen ihrer Kolleginnen und Kollegen zurückgreifen. Die einzelnen Arbeitsschritte der Kinder wurden in einem 12-minütigen Film dokumentiert.
Das neue Unterrichtsprojekt orientiert sich am Plan d’études romand (PER), kann aber als Inspiration für Lehrerinnen und Lehrer in der ganzen Schweiz dienen.
Das Video ist auf Französisch verfügbar.